Battke Insights

10.01.2024

Kreativ und Anwalt sein, müssen kein Widerspruch sein – Warum Manuela Pokern ebenso analytisch wie gestalterisch denkt.

Was wollten Sie werden als Sie 20 Jahre alt waren, was waren Ihre Visionen von einem erfüllten (Arbeits-) Leben?

Mit 20 Jahren habe ich bereits Jura studiert und wollte auch in diesem Bereich arbeiten. Ich wusste, dass Jura in vielfältigen Bereichen eingesetzt werden kann. Es gibt Politiker mit Jura-Abschlüssen, Richter und Juristen in Unternehmen. Welchen Bereich ich wählen würde, wusste ich damals noch nicht. Das Studium hat mir sehr viel Spaß gemacht, und die analytische Vorgehensweise passt gut zu mir.

Wie viele Rechtsverstöße haben Sie selbst schon begangen?

Ich habe auf jeden Fall keine reine weiße Weste mehr. Ich erinnere mich an den einen oder anderen Verstoß, wie zum Beispiel das Abschleppen meines Autos, weil ich – angeblich – auf dem Taxistand geparkt hätte und dann nachts hochschwanger mit der Bahn wieder nach Hause fahren musste. Aber abgesehen davon bin ich mir keiner weiteren schweren Verfehlung bewusst.

„Eine lebhafte Unterhaltung ist mir lieber als immer nur Konsens.“
Manuela Pokern

Streiten Sie auch privat gerne?

 Oh ja, ich streite absolut gerne. Streiten ist oft negativ konnotiert, aber ich meine eher Diskutieren und finde das äußerst spannend. Eine lebhafte Unterhaltung ist mir lieber als immer nur Konsens.  Wenn man diskutiert, bilden sich Meinungen, Überzeugungen und Gesprächsbereitschaft. Ich lasse mich aber auch gerne von Argumenten überzeugen. Natürlich mag ich auch gerne recht haben.

Wirtschaftsanwälte haben den Ruf recht trocken, sehr genau und am liebsten in tischhohen Aktenbergen vergraben zu sein – was macht Sie trotzdem sympathisch? Wann und wo brechen Sie aus diesem Klischee aus?

Ich habe das Gefühl, dass bei Battke Grünberg keiner dem klassischen Anwaltstyp entspricht. Schon während meines Studiums hatte ich Freunde und Kommilitonen, auf die dieses Klischee nicht zutraf. Daher glaube ich nicht, dass wir ausbrechen müssen. Bei uns ist alles auf Augenhöhe, nahbar und immer sympathisch.

Privat bin ich gerne kreativ. Ich habe vor über zehn Jahren das Handwerk für mich entdeckt und bin sehr gern an meiner Nähmaschine. Ich genieße die produktive Arbeit mit den Händen. Das ist ein schöner Kontrast zur Juristerei, wo ich vor allem meinen Kopf benutze. Beim Nähen sieht man direkt, was man gestaltet hat, und das ist sehr befriedigend. Mittlerweile schätze ich auch den Nachhaltigkeitsaspekt des Nähens sehr. Gut gearbeitete Stücke halten einfach länger.

Wenn ich an Anwalt denke, denke ich, geprägt durch amerikanische Anwaltsserien, an Strafverteidiger, an Menschen, die für die „Gute Sache“ kämpfen. Haben Sie solche Serien und Filme auch in Ihrer Berufswahl inspiriert? Wenn ja, welche und warum dann doch lieber Wirtschaftsanwalt?

Nein, mich hat das überhaupt nicht beeinflusst. Es ist immer unterhaltsam, aber hat mit der Realität wenig gemeinsam.

Was war der wichtigste Fall (egal ob verloren oder gewonnen) in Ihrer Anwaltskarriere?

Ich habe von heute auf morgen mehrere Datenschutzbeauftragten-Mandate übernommen und begleite viele Unternehmen beim „Daily Business“ im Bereich Datenschutz. In allen Unternehmen ist eine sehr schöne Zusammenarbeit gewachsen und ich bin begeistert vom Engagement und der Offenheit meiner Mandantinnen und Mandanten in diesem Bereich.
Man wird nicht erst hinzugezogen, wenn es Probleme gibt, sondern kann proaktiv in der laufenden Beratung tätig sein und zur Vertrauensperson werden. Es macht sehr viel Spaß und ist eine sehr bereichernde Erfahrung.

Wie sehen die nächsten 20 Jahre aus? Was wäre ein echter Meilenstein in Ihrem Anwaltsleben?

Meiner Meinung nach wird sich in den nächsten Jahren in Europa und Deutschland ganz viel im Bereich Künstliche Intelligenz entwickeln. Wie werden diese Technologien rechtssicher im Unternehmen eingesetzt, und wie wird das reguliert? Hier spielen die verschiedensten Rechtsgebiete eine Rolle, wie Urheber- und IP-Rechte, Persönlichkeitsrechte und Datenschutz. Ich würde mich freuen, wenn ich meine Mandanten bereits jetzt auf diesem Weg begleiten kann und wenn die Gesetze dann kommen, sie an die Hand nehmen und durch diesen Dschungel führen kann. In meiner persönlichen Entwicklung wäre es mir ein Anliegen, mich als Expertin in meinem Fachgebiet weiter zu etablieren und mir künftig auch die Zeit zu nehmen, als Autorin Fachbeiträge in der entsprechenden Fachliteratur zu veröffentlichen.

Kontakt

Manuela Pokern

Rechtsanwältin

Fachanwältin für Gewerblichen Rechtsschutz

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