Gesellschaftliche Daseinsvorsorge mit Blick in die Zukunft – Warum für Battke-Grünberg-Anwältin Nastasja Rappl das Verwaltungs- und Kommunalrecht besonders spannend ist

Frau Rappl, könnten Sie uns einen Einblick in Ihren Weg von der Studienzeit bis zu Ihrer heutigen Position bei Battke Grünberg geben?

Mein Jurastudium habe ich an der Universität Potsdam absolviert. Potsdam bietet mit seinen vielen Seen nicht nur eine sehr hohe Lebensqualität, sondern auch französischsprachige Programme, was mich sofort begeistert hat. Ein Höhepunkt meines Studiums war das Auslandsjahr an der Université Paris Nanterre. Dort lernte ich nicht nur das französische juristische System kennen, sondern tauchte auch tief in die Kultur und das französische Leben ein. Erlebnisse mit meinen dortigen Professorinnen und Professoren, die Planungen bei Prüfungen und der Kontakt bei fachlichen Fragen haben mir aber auch gezeigt, wie unterschiedlich Universitätsorganisationen sein können und wie sehr ich die Verbindlichkeit und die intensive Lehrbetreuung in Potsdam schätze.

Nach meinem ersten Staatsexamen 2021 startete ich 2022 mein Referendariat in Dresden. Mir war es sehr wichtig, unterschiedliche Stationen auszuprobieren, um einen breiten Einblick in die juristische Praxis zu gewinnen. Die Dresdener Kanzlei Battke Grünberg wählte ich danach bewusst, weil ich hier die gute Balance aus Größe und persönlicher Atmosphäre sah. Hier habe ich die Möglichkeit, mich zu spezialisieren und werde zugleich individuell gefördert.

Was hat Sie dazu bewogen, sich auf öffentliches Recht zu spezialisieren?

Ich werde mich auf Verwaltungs- und Kommunalrecht spezialisieren, weil diese Rechtsgebiete zwar auf den ersten Blick unscheinbar wirken, aber fundamentale Themen unserer Daseinsvorsorge betreffen. Ein Großteil meiner Arbeit dreht sich um Infrastrukturthemen: Wasser-, Abwasser-, Abfall- oder Energienetze. Das mag trocken klingen, aber diese Lebensadern versorgen sämtliche Haushalte und die gesamte Wirtschaft. Sehr spannend ist auch das Kommunalrecht, wo es oft um Aufgabenverteilung und Finanzierung zwischen verschiedenen kommunalen Körperschaften geht. Diese Rechtsgebiete sind unglaublich abwechslungsreich – und genau diese Vielfalt schätze ich sehr.

Gerade im Energierecht wird sich in Zukunft viel bewegen, insbesondere bei der Implementierung neuer Netze. Darauf und die daraus entstehenden Gestaltungsoptionen freue ich mich.

Können Sie uns etwas über Ihre persönliche Herkunft erzählen? Wie finden Sie einen Ausgleich zur anspruchsvollen Arbeit in der Kanzlei?

Ich bin in Dresden geboren und aufgewachsen und nach meinem Studium in Potsdam sehr gerne wieder in meine schöne Heimatstadt zurückgekehrt. In meiner Familie gibt es keinen juristischen Hintergrund, und anfangs brauchte ich vor allem eine schnelle Antwort auf die allgegenwärtige Frage: ‚Was willst du später mal machen?‘ Mit ‚Juristin‘ hatte ich eine Antwort, die nicht viele Nachfragen nach sich zog. Doch nach einem Praktikum in einer Kanzlei wurde aus dieser anfänglichen ‚Ausrede‘ eine echte berufliche Perspektive.

Eine meiner größten Leidenschaften ist das Schwimmen – egal ob in der Halle, im See oder im Meer. Auch das Fahrradfahren ist für mich unverzichtbar – es verbindet Bewegung mit frischer Luft und hilft mir, den Kopf freizubekommen. Ansonsten genieße ich es, Zeit mit Freunden zu verbringen und ein bisschen in der Küche zu experimentieren.

Wie erleben Sie den Anwaltsberuf als Frau in einer oft noch männlich geprägten Branche?

Ehrlich gesagt, habe ich mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht. Ich denke, fachliche Kompetenz und ein sicheres Auftreten sind entscheidend. Natürlich existieren Klischees über Geschlechterrollen, aber letztlich zählen die individuellen Stärken.
Bei Battke Grünberg empfinde ich das Arbeitsklima als außerordentlich angenehm. Der kollegiale Austausch und die gegenseitige Unterstützung machen die Zusammenarbeit gerade für junge Anwältinnen und Anwälte nicht nur produktiv, sondern auch menschlich sehr bereichernd.

Was würden Sie jungen Menschen raten, die über ein Jurastudium nachdenken?

Das Jurastudium eröffnet unglaublich viele Möglichkeiten, aber man muss bereit sein, sich mit Details auseinanderzusetzen und manchmal frustrierende Phasen zu überstehen. Jura erfordert Ausdauer, sich in komplexe Regelungen einzuarbeiten. Doch wer Freude daran hat, logische Strukturen zu entdecken und Lösungen für knifflige Probleme zu finden, hat eine erfüllende Aufgabe vor sich.