Battke Insights

19.09.2024

Karriere und Familie im Einklang – Warum Flexibilität für Battke-Grünberg-Anwältin Dr. Marie Sophie Arendt eine Erfolgsstrategie ist

Frau Arendt, können Sie mir etwas über Ihren Werdegang erzählen? Was hat Sie dazu bewegt, Jura zu studieren und Anwältin zu werden?

Ich hatte ursprünglich geplant, Journalismus zu studieren, da mich Sprache immer fasziniert hat. Im Laufe meiner Überlegungen fiel mir jedoch auf, dass viele Menschen im Journalismusbereich einen juristischen Hintergrund haben und die analytischen Fähigkeiten, die man im Jurastudium erlernt, auch dort sehr wertvoll sind. Nach einem Praktikum bei einem Anwalt in der elften Klasse fand ich Jura und Recht überraschend spannend. Ich entschied mich für das Jurastudium, behielt den journalistischen Weg aber als Option im Hinterkopf – und stellte schnell fest, dass mir Jura wirklich großen Spaß macht, insbesondere die präzise Arbeit mit Sprache.

Im Recht des geistigen Eigentums gefällt mir besonders, dass das Gebiet nicht nur rein juristisch, sondern auch kreativ ist.“
Dr. Marie Sophie Arendt

Wie sah Ihre Karriere in den ersten Jahren aus? Gab es besondere Herausforderungen, denen Sie begegnet sind?

Schon während meines Studiums habe ich als studentische Hilfskraft an einem Lehrstuhl für Geistiges Eigentum und Wettbewerbsrecht gearbeitet, bei dem ich später auch als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig war und promoviert habe. Mein Doktorvater hatte eine enorme Leidenschaft für die Themen, was mich stark inspiriert hat. Obwohl ich zu Beginn nicht gezielt in diese Richtung wollte, hat mich seine Begeisterung angesteckt. Parallel dazu habe ich den Masterstudiengang im Wirtschaftsrecht begonnen, der mich zusätzlich in diese Fachrichtung geführt hat.
Im Recht des geistigen Eigentums gefällt mir besonders, dass das Gebiet nicht nur rein juristisch, sondern auch kreativ ist.

Können Sie für Laien erklären, was genau Urheber- und Medienrecht sowie gewerblicher Rechtsschutz umfasst? Welche Arten von Fällen bearbeiten Sie am häufigsten?

Geistiges Eigentum umfasst zwei Bereiche: das Urheberrecht und die gewerblichen Schutzrechte. Das Urheberrecht schützt kreative Leistungen, wie zum Beispiel Kunstwerke, Musik oder Texte, die eine gewisse Schöpfungshöhe erreichen müssen, um geschützt zu sein. Das heißt, die Werke müssen aus der Masse des Alltäglichen, des Üblichen hervorstechen, sie müssen etwas Besonderes sein, um schutzfähig zu sein. Bei gewerblichen Schutzrechten hingegen wird die gewerbliche Leistung geschützt. Bei einer Marke wird zum Beispiel die Werbeleistung eines Unternehmens honoriert, während bei einem Design die ästhetische gewerbliche Leistung oder bei einem Patent eine technische Erfindung geschützt wird. Gemeinsam ist allen, dass der Inhaber das exklusive Recht hat, zu entscheiden, wie sein Schutzgegenstand genutzt und verwertet wird.

Ich berate MandantInnen mit Schwerpunkt in markenrechtlichen Fragen: Von der Gestaltung ihrer Marke, zur Anmeldung der Marke bis hin zur Verteidigung gegen Dritte. Ebenso begleite ich Start-ups und Forschungseinrichtungen zu Fragen rund um die Schutzfähigkeit ihrer Produkte und deren Transfer in die Wirtschaft.

Wir sehen verstärkt Anfragen von MandantInnen, die wissen wollen, was bei der Nutzung von KI zu beachten ist – etwa, ob die Ergebnisse aus einem KI-Prompt bedenkenlos genutzt werden können oder ob dadurch Rechte Dritter verletzt werden.“
Dr. Marie Sophie Arendt

Wie beeinflussen aktuelle technologische Entwicklungen – wie zum Beispiel Künstliche Intelligenz oder die Digitalisierung – das Urheberrecht und den gewerblichen Rechtsschutz?

Aktuelle technologische Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz und die fortschreitende Digitalisierung werfen viele neue Fragen im Urheberrecht und gewerblichen Rechtsschutz auf.

Für das Urheberrecht stellt die Digitalisierung eine große Herausforderung dar, denn durch die moderne Technik lassen sich urheberrechtlich geschützte Werke, wie Texte, Bilder oder Musik, einfacher, auch gegen den Willen der Urheber, verbreiten. Die allwertige Nutzung sozialer Medien erhöht diese Schnelligkeit und führt auch dazu, dass Urheberrechtsverletzungen für mehr Aufmerksamkeit und Likes in Kauf genommen werden.

Wir sehen auch verstärkt Anfragen von MandantInnen, die wissen wollen, was bei der Nutzung von KI zu beachten ist – etwa, ob die Ergebnisse aus einem KI-Prompt bedenkenlos genutzt werden können oder ob dadurch Rechte Dritter verletzt werden.

Eine zentrale Frage ist auch, wer überhaupt der Urheber eines durch KI generierten Werkes ist, da KI auf Daten vieler Urheber zugreift und selbst keine natürliche Person ist, was für das Urheberrecht in Deutschland aber Voraussetzung ist.

Das flexible Arbeitszeitmodell, die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit und die offene Unterstützung durch alle im Team machen es mir hier möglich, Beruf und Familie gut zu verbinden (…).“
Dr. Marie Sophie Arendt

Sie arbeiten in einer anspruchsvollen und oft zeitintensiven Branche. Wie schaffen Sie es, den Beruf und Ihre Familie unter einen Hut zu bringen?

In einer Kanzlei, in der ich früher gearbeitet habe, habe ich schnell gemerkt, dass die langen Arbeitszeiten – oft bis abends um 21 Uhr und länger – für mich mit einer Familie nicht vereinbar sind. Daher hatte ich den Anwaltsberuf zunächst ausgeschlossen. Nachdem ich jedoch auf Empfehlung bei Battke Grünberg ein Gespräch führte, erlebte ich sofort eine große Wertschätzung für meine persönliche Situation als berufstätige Mutter. Das flexible Arbeitszeitmodell, die Möglichkeit zur Teilzeitarbeit und die offene Unterstützung durch alle im Team machen es mir hier möglich, Beruf und Familie gut zu verbinden – etwa auch mal einen Nachmittag freizunehmen und abends weiterzuarbeiten.

Diese Flexibilität ist für mich ein großer Luxus, den ich anderswo so nicht erlebt hätte. Ein wichtiger Fakt ist auch, dass von allen und durch alle Ebenen hindurch dieses Modell von Vereinbarkeit von Familie und Karriere aktiv gelebt wird. Es ist nicht nur eine Floskel oder steht in einer Stellenbeschreibung – das wird tatsächlich so komplett bei uns im Team umgesetzt. Und auch Männer nehmen Elternzeit oder begleiten ihre Kinder am Nachmittag.

Gerade mit Kindern lernt man schnell, dass Pläne oft nicht aufgehen. Das ist in Ordnung und bietet vor allem die Möglichkeit, eine Situation neu zu denken.“
Dr. Marie Sophie Arendt

Haben Sie Ratschläge für junge Anwältinnen, die sich eine Karriere in der Rechtsbranche aufbauen wollen, ohne dass das Familienleben zu kurz kommt?

Mein Rat wäre, flexibel zu bleiben und sich nicht auf einen starren Plan zu versteifen. Ein flexibler Arbeitgeber und idealerweise auch ein unterstützender Partner sind entscheidend, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Wichtig ist, dass man sich klar darüber wird, was einem wirklich wichtig ist und gleichzeitig offen für unerwartete Wege und Möglichkeiten bleibt. Gerade mit Kindern lernt man schnell, dass Pläne oft nicht aufgehen. Das ist in Ordnung und bietet vor allem die Möglichkeit, eine Situation neu zu denken.

Was sind Ihre nächsten Ziele? Gibt es besondere Projekte, auf die Sie sich freuen?

Meine nächsten Ziele umfassen sowohl berufliche als auch persönliche Entwicklungen. Beruflich möchte ich meine Arbeitszeit perspektivisch weiter erhöhen, um noch mehr Verantwortung übernehmen zu können. Kurzfristig steht im Frühjahr der Fachanwaltstitel auf meiner Liste, den ich gerne in Angriff nehmen möchte. Langfristig kann ich mir auch eine Partnerschaft in der Kanzlei vorstellen, da es mir viel Freude bereitet, Strukturen mitzugestalten, Prozesse zu optimieren und Entscheidungen zu treffen.

Kontakt

Dr. Marie Sophie Arendt

Rechtsanwältin

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